Samstag, 10. März 2012

Time to say Goodbye...

Wie Einige schon ahnen, sind meine Tage in SH gezaehlt.

Der Zeitpunkt der Heimkehr wurde nicht aus freien Stuecken aber dennoch sehr guenstig gewaehlt.

Die Phase, in der mich das Gefuehl etwas zu verpassen staendig dazu angetrieben hat was zu unternehmen ist vorbei. Die naechste Phase ist dann ein geregelter Tagesablauf und der hat in Deutschland gewisse Vorzuege.

Ich kann guten Gewissens behaupten, dass ich in den 69 Tagen meines Aufenthalts in China all das gesehen habe, was ich sehen wollte.

Das ich auch vieles gesehen habe, was ich nicht sehen wollte gehoert wohl einfach dazu.

Ich habe in den letzten Wochen viel ueber mich selbst gelernt und ueber ein Land, das ich aus sicherer Entfernung anders sehen werde als noch vor 3 Monaten.

Diejenigen, die das hier lessen, sind wohl auch die, welche einen Grossteil meines Blogs regelmaessig verfolgt haben. Insgesamt kann ich ueber 2000 Aufrufe meines Blogs in den letzten 2 Monaten verzeichnen. Auch wenn doppelte und dreifache aufrufe einzeln gezaehlt werden, kann man daraus schliessen, dass das, was ich geschrieben habe nicht ganz uninteressant und manchmal vielleicht sogar unterhaltsam war.

Diejenigen, die glauben, ich haette den Blog aus reiner Uneigennuetzigkeit gepflegt, muss ich an dieser Stelle leider desillusionieren.

Es war fuer mich selbst immer wieder interesant zu reflektieren, was ich erlebt habe und natuerlich waren die positiven Rueckmeldungen Balsam fuer meine Seele.

Da mein Gehirn zwar ueber eine fast grenzenlose Aufnahmefaehigkeit allerdings ueber sehr beschraenkte Speicherkapazitaet verfuegt, ersetzt dieser Blog zusaetzlich das Tagebuch das zu schreiben ich mir so fest vorgenommen hatte.

Schon jetzt entdecke ich in den ersten Eintraegen Sachen, die ich laengst mit neuen Erinnerungen ueberschrieben habe.

Selbstverstaendlich habe ich nur die Besten der besten Bilder hochgeladen.

Das wird den Prozess der finalen Selektion beschleunigen und ich habe mehr Zeit mich der Wiedereingliederung in meinen Freundes- und Familienkreies zu widmen.

Jetzt kommt der Teil mit den ganzen Danksagungen, Lobhymnen blablabla…

Zum Glueck kenne ich nur Menschen mit empathischen Faehigkeiten und jeder kann sich selbst ausmalen, wer gemeint ist.

Diejenigen, die das nicht koennen, duerfen sich gern par Mail an Flauschi-Baer@web.de wenden und bekommen eine individuelle Dankesrede.


Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.

Montag, 27. Februar 2012

Taxifahren

Eine der vielen Annehmlichkeiten in Shanghai ist das Taxifahren.

In Deutschland saß ich in den letzten 5 Jahren genau einmal im Taxi, als die U-Bahnen nicht gefahren sind. In Shanghai saß ich schon 5 mal an einem Tag im Taxi.

Abhängig von Gesellschaft bezahlt man 13 oder 14RMB Grundgebühr, (nachts überall 18).

Jeder Kilometer kostet 2,4 RMB(nachts 3,1), die ersten drei sind frei(Grundgebühr halt).

In fast allen Reiseführern wird man von den dunkelroten Taxis gewarnt. Früher war das die Farbe der größten und besten Gesellschaft. Wie in China üblich haben dann die kleinen Firmen angefangen ihre Autos auch dunkelrot anzumalen. Also hat sich die größte Gesellschaft einfach das Recht auf die Farbe Cyan gekauft. Dasselbe haben auch 4 andere große Unternehmen gemacht und hauptsächlich cyanen-, grün-, orangen-, blau- und weiße Taxis prägen das Straßenbild in SH. Vor dunkelroten nehme sich in acht wer kann ;)

Die Fahrer zelebrieren unabhängig von der Firma sämtliche Rennspiele seit Need4SpeedUnderground. Leider hat kaum Einer einen Computer und deshalb tragen sie Ihre Duelle auf der richtigen Straße aus. Für ein paar virtuelle PS mehr werden manchmal Neonröhren oder andere Leuchtmittel an den Unterboden geschraubt.

Hin und wieder artet das Ganze dann in GTA aus und Fußgänger werden zu wandelnden Zielscheiben. Ab diesem Stadium sind alle anderen Autos auf der Straße egal und das eigene Taxi wird unbesiegbar. Neustart geht leider nicht :D

Wenn mein Vater das nächste Mal wenn wir vom Urlaub heimfahren wieder so tut als ob er die Ausfahrt nimmt, nur um in letztem Moment wieder einzuscheren, wird mir das nur ein müdes Gähnen abgewinnen. Ich bin ja wenigstens angeschnallt.

Das ist hier verpönt und gilt als schwach. Oft hat es nicht einmal Gurte.

Wenn man ein Taxi will, muss man nur arrogant mit der Hand winken und schon steht eins da. Außer es regnet, ist Rushhour oder man ist Ausländer. Dann muss man schon mal 2-3Minuten warten.

Meine 3 außerordentlichsten Fahrten:

-Vom Flughafen nach Hause(Das erste Mal halt)…

-Die Fahrt mit der einzigen Fahrerin. Harder, Better, Faster, Stronger.

Konnte sogar englisch und hat mich mitten in der Rushhour sowas von heimkatapultiert,

dass ich noch 5 Minuten nach dem Aussteigen von dem Wiedereintritt in die Atmosphäre

gezittert hab.

-Heimfahrt vom Teppanyaki, als der Fahrer mich mit großen Augen angeguckt hat und 10x sagte er sei „New“ . Als ich ihm versicherte, dass das nichts machte holte er die Karte und fragte wo wir denn seien und wo ich hinwolle. Als wir angekommen sind hat er sogar vergessen das Trinkgeld abzulehnen.

Das gehört übrigens auch zum guten Ton. Kein Trinkgeld annehmen! Nicht nur beim Taxifahren uach beim Friseur oder Obstkaufen… Mein Obsthändler ist mir einmal mindestens 100m nachgelaufen, bis er mir die 2 RMB wieder in die Tasche gesteckt hatte.

Alle Taxis sind übrigens von VW. Zumindest 98% der 45.000.

Darunter befinden sich 3000 Tourans, die extra zur Expo angeschafft wurden. Der Rest sind Santanas. Der größte Fisch, den VW je an Land gezogen hat… Shanghai-VW!

Bilder Taxifahren



Sonntag, 26. Februar 2012

Wasserausfall

Am 26.02. stand ich gegen 11.30h auf um mit meinem sonntäglichen Waschritual zu beginnen.

Dies besteht seit geraumer Zeit darin, zuerst meine Wäsche und dann mich selbst zu waschen.

Unter der Woche ist Duschen ein Glücksspiel das ich schon oft genug verloren habe. Meistens kommt nur kaltes bzw. ganz wenig, kaltes Wasser aus dem Duschkopf. Das Bad ist eiskalt und die 10 Minuten, die der Heizstrahler unter der Woche morgens an ist, reichen gerade mal aus um sein Gehäuse auf zu heizen.

Deshalb führte ich folgenden Prozess ein:

1. Sonntagmorgen zwischen 08.00h und 11.30h aufstehen.

2. Terrariumlampe und Heizstrahler im Bad anmachen.

3. Klimaanlage auf 30°C einstellen.

4. Saft holen beim Saftladen und dabei hoffen, dass die Bude nicht abfackelt.

5. Kurz überlegen, ob man lieber 2 Maschinen wegen Farben machen soll.

6. Überlegungen über den Haufen schmeißen und alles rein.

7. Waschmaschine an, Bett richten, Socken finden, in die Waschmaschine tun.

8. Dusche 5 Minuten einfach so laufen lassen.

9. Duschen.

10. Abtrocknen, Anziehen, Waschmaschine ausräumen, lecker Saft trinken.

Heute wurde der Prozess bei Stufe 7 unterbrochen.

Die Waschmaschine fing an zu summen. Sie war bereits 20 Min. gelaufen und das bedeutet, dass jetzt wieder Wasser rein muss (weiß ich aus Erfahrung!).

· Erster Gedanke: Waschmaschine kaputt.

· Zweiter Gedanke: Wasserleitung kaputt.

· Dritter Gedanke: Die chinesische Regierung bestraft mich dafür, dass ich einen Blog schreibe, seit 10min laut „Child in Time“ höre und gestern erst nach 22.00h ins Bett bin.

Also testete ich fachmännisch die Wasserhähne und siehe da: es kam Wasser…

Allerdings nur warmes Wasser. Kaltes Wasser kam keins.

Aufgrund des mir in die Wiege gelegten Wissens über Gas-Wasserinstallationen wusste ich augenblicklich, dass wohl bald auch kein warmes Wasser mehr kommen würde.

Folgerung: Waschmaschine ist ok, erster Gedanke war falsch!!!

Ich ging also ins Hausmeisterbüro um nachzufragen. Auf dem Weg traf ich Earnest, den Polen, der das gleiche Problem hatte wie ich. Sofort kam mir in den Sinn, dass dies der Beginn des Europafeldzuges Chinas sein müsse. Zunächst würden sie die Europäer im eigenen Land zermürben um dann….

Naja… 2 Minuten später wusste ich dann, dass es einen Wasserrohrbruch gegeben hatte und ich ab ca. 17 Uhr wieder Wasser haben würde.

Eigentlich langweilig!

Leider ist mir nichts eingefallen, deshalb gibt’s ein Bild von meiner Waschmaschine.

Bild Wasserausfall

Dienstag, 21. Februar 2012

Fakemarket

Eine Sache, auf die ich mich im Vorfeld besonders gefreut habe sind die Fakes.

“Produktpiraterie” ist eines der ersten Schlagwörter, die einem in den Kopf kommen, wenn man von China hört.

Mich fasziniert daran weniger, dass ich nun Zugriff auf gefälschte Uhren, Schuhe, Taschen, Klamotten und Elektronikartikel habe,

als die Unverfrorenheit mit der die Chinesen beim Fälschen vorgehen.

Das Spektrum der “gefakten” Dinge geht weit über das hinaus, was man zunächst damit verbindet. So wurden zum Beispiel schon ganze Applestores gefälscht und Produktionshallen 1:1 nachgebaut.

Letztens in einer Bar wollte ich den Drink den ein Bekannter schon vor sich stehen hatte. Die Bedienung nahm tatsächlich den “original” Drink mit zum Barkeeper, damit dieser den kopieren konnte. Beeindruckt hat mich dann vor Allem, dass der nachgemachte Drink tatsächlich so aussah und identisch schmeckte wie das Vorbild.

Was das Kaufen von gefälschten Markenartikeln angeht, so gehen die Meinungen auseinander. Ob das okay ist oder nicht, muss jeder für sich selbst entscheiden, offiziell ist es verboten und beim Zoll schützt Unwissen vor Strafe nicht.

Auch der finanzielle Schaden, der den Firmen entsteht ist beächtlich.

Aber man kann sich alles schönreden.

Die Einen argumentieren, dass sie sich so endlich Markenklamotten, Handys und Uhren leisten können, die im Original viel zu teuer wären.

Wie DUMM…

Die Anderen sehen die gefälschten Artikel als günstige Alternative.

So kosten zum Beispiel T-Shirts auf dem Fakemarket ca. 3 Euro, während man für dieselbe Qualität in einem richtigen Laden mindestens das 3fache hinlegt. Für die Marke zahlt man dann oft noch extra.

Auch Koffer und Taschen ordentlicher Qualität bekommt man zu Preisen, an die kein Discounter der Welt hinkommt.

Dass gerade bei Uhren und anderen hochwertigen Artikeln die Fälschung niemals an die Qualität des Originals herankommt ist selbstverständlich.

Auch bei Elektroartikeln kann man eigentlich darauf warten, dass sie nach einigen Tagen oder Stunden der Benutzung den Geist aufgeben.

Wer sich ein I-Phone auf dem Fakemarket kauft, der kann davon ausgehen dass es nicht wirklich an das Original herankommt. Zumindest nicht von der Technik her. Optisch ist oft kein Unterschied mehr zu erkennen.

Gerade bei Multimediageräten sollte man vorsichtig sein, denn selbst wenn sie funktionieren weiß man nie, wer noch Zugriff auf die Daten hat.

Auch das ist übrigens wie beim Original!!! Man erinnere sich an dieser Stelle an die Speicherung der Standortdaten durch Apple.

DVDs sind besonders populär.

Mittlerweile besitze ich eine beachtliche Sammlung. Sämtlich Raubkopien. Ich hätte wirklich kein Problem damit, mir die originalen zu kaufen. Leider gibt es die in China nicht, da sie sich einfach nicht verkaufen lassen.

Ein Besuch auf den Fakemarkets lohnt sich auf jeden Fall, ob man sich etwas kauft, bleibt jedem selbst überlassen.

Es ist allerdings nicht ganz ungefährlich. Auf dem Fakemarket, den ich auch hin und wieder aufsuche wurde einmal ein Tourist verprügelt, weil er nach der Verhandlung nicht kaufen wollte.

Am Schluss war er bewusstlos, wurde dann noch erfolgreich verklagt weil es über 20 Zeugen gab, die einheitlich unterschrieben, dass sie gesehen haben, wie er den Verkäufer tätlich angegangen hatte.

Vielleicht stimmt das sogar.

Auf jeden Fall stecken die alle unter einer Decke.

Ich persönlich bin mir darüber im Klaren, dass ich wahrscheinlich jedes Mal wenn ich etwas kaufe gnadenlos über den Tisch gezogen werde.

Deshalb kaufe ich nur bei netten Händlern, von denen lasse ich mich einfach lieber betrügen ;)

Bilder Fakemarket





Freitag, 17. Februar 2012

GELD

Wie in Deutschland dreht sich auch in China viel ums Geld.

Der Schein mit dem höchsten Wert ist rot.

Rot wird oft mit Kommunismus assoziiert.

Die passende Farbe für eine sozialistische Volksrepublik.

In Europa ist der wertvollste Schein übrigens lila.

Lila steht u.a. für sexuelle Frustration…


Die chinesische Währung heißt offiziell Renminbi („Volkswährung“) wird aber oft einfach nur Yuan oder Kuai(„Stück“) genannt.


Um Fälschungen von hohen Beträgen vorzubeugen hört die Stückelung bereits bei 100RMB auf.

100RMB entsprechen im diesem Moment ca. 12,07€. (17.02.12, 07.00h MEZ)

Kreditkarten-, Kontoführungs- und Wechselgebühren seinen vernachlässigt.


Für 100RMB bekommt man (jeweils!!!)…

…20DVDs von denen ungefähr 17 funktionieren (wenn man alle gleichzeitig kauft bekommt man sogar 25)

… 3mal Friseur und einmal sogar mit Kopfmassage.

…20 Portionen frisch zubereiteter Nudeln an der Straße.

…2 starke Laserpointer(200mW) auf dem Fakemarket.

…genau 100 Bananen beim Osthändler meines Vetrauens

…ca. 1,47 Fußmassagen (je eine Stunde).

…4 BigMacMenüs

…2 Cocktails, ein Buffet und den besten Blick über die Skyline in der VueBar

…einen Cheeseburger mit Pommes, einen CeasarsSalad, 2 frische Wassermelonensäfte

und 4 Bier(600ml) im Perry‘s

…4 Mojitos im Perry‘s

…12l Bier im Laden um die Ecke

…6,6 frisch gepresste Säfte(300ml) unterschiedlichster Früchte

…27 Flaschen MountainDew (500ml Energiedrink)

… 2 Squashschläger und einen Ball

…ein ZugTicket in den Naherholungsort Hangzhou (192km, nur 6,8 Millionen Einwohner)

…10 Spieße mit gemischtem und karamellisiertem Obst

… 2 maßgeschneiderte Hemden (nach harten Verhandlungen)

…21 Donuts und 2 Tassen bei Dunkin’Donuts

…50 Fleischspieße (weiß ich doch nicht, was für Fleisch)

…42l Cola/Fanta/Sprite (in 2,5l Flaschen)

…20 Portionen frische Krabbenchips

Außerdem kann man wahlweise…

…16,6mal seinen Schlüssel nachmachen lassen.

…seine Türe aufbrechen und das Schloss auswechseln lassen.

…in SH ca. 38,8 km alleine Taxi fahren

…in Peking 50mal mit der Metro beliebige Ziele anfahren

…eine halbe Stunde Paintballspielen gehen (es empfielt sich mind. 300RMB zu investieren :P)

…sich 4 Tage mit frischem Frühstück, Mittagessen und Abendessen in den Garküchen ernähren.

Natürlich schwanken die Preise fast überall. So zahlt man bei McDonalds manchmal mehr und auch Taxifahrer eichen ihre Taxameter nicht jeden Tag (um es einmal vorsichtig auszudrücken). Gerade auf Märkten und beim Lebensmittelkaufen sollte man versuchen zu handeln. Allerdings sollte man es nicht übertreiben und sich damit abfinden, dass man in der Regel im Endeffekt ein wenig mehr bezahlt als die chinesischen Mitmenschen.

Deshalb kaufe ich mir immer nur von Händlern, die freundlich sind und mir wenigstens das Gefühl geben, ein Schnäppchen zu machen.

Dienstag, 14. Februar 2012

Peking Tag 1

Nachdem ich nun schon mal in China war, musste ich wohl oder übel auch nach Peking. So richtig gefreut habe ich mich nicht, da ich mit Peking eher etwas graues und kommunistisches assoziiert habe. Der Stimmung wegen bildeten wir eine Flug-/Wohn-/Reisegemeinschaft.

So zogen wir am Freitagmorgen um 5.57h los und landeten um ca. 11.23h in Peking.

Neonrote Leuchtreklame und das “Disco”-Schild gegenüber dem Hostel vermittelten einen gewissen St.Pauli-Flair. Die Wände innen waren vollgekritzelt mit Edding und ca. ein Drittel aller Botschaften wiesen darauf hin, dass hier ein Baby gezeugt wurde.

Name des Hostels: “Happy Dragon”.

Die Zimmer waren okay und die Lage gut. Zu Fuß gelangten wir in ca. 20 min zum Platz des himmlischen Friedens, wo wir in der halben Stunde in der wir darauf umherirrten ca. 500 Terabyte an Videomaterial anhäuften. Selbstverstndlich “State of the art” in 3D und HD (übrigens auch die Initialien unseres Hostels).

Ganze Kamerabäume türmen sich auf. Die sollen wohl vor allem verhindern, dass irgendjemand auf eigene Ideen kommt oder gar anfängt nachzudenken.

Allerdings würde ich den Chinesen auch zutrauen, dass sie für jede Kamera einen eigenen Bediensteten haben, der den ganzen Tag auf den Bildschirm guckt. In manchen Restaurants gibt es ja auch pro Stuhl eine Bedienung…

Auf der anderen Straßenseite liegt dann die “verbotene” Stadt in welcher die Kaiser bis 1912 residierten. 1924 wurden die Tore dann der Bevölkerung geöffnet.

Am Südflügel prangt das Portrait von Mao.

Ein Tribut an einen Mann in Folge dessen Herrschaft zig Millionen Menschen ihr Leben verloren und der kulturelle Kostbarkeiten von unschätzbarem Wert zerstören lies.

Offiziell war Maos Werk zu 70% positiv. Das sagt zumindest die Partei. Welches Messinstrument hierbei angesetzt wurde bleibt allerdings geheim.

Treffenderweise hat Mao bei totaler Frontansicht zwar kein Brett aber einen Fahnenmasten vor dem Kopf.

Geht man unter dem Portrait durch das Tor des Himmlischen Friedens, so gelangt man in die verbotene Stadt. Sehr beeindruckend und eine handwerkliche Meisterleistung. Sie wurde in 16 Jahren fertiggestellt in denen teilweise eine Million Sklaven und 100.000 Kunsthandwerker gleichzeitig daran gearbeitet haben sollen.

Nach getaner Besichtigung ging es dann wieder ins Hostel wo sich ein Österreicher -Georg- zu uns gesellte, welcher sich definitiv als Bereicherung herausstellte.

Auch das Hostel war ein wahrer Glücksgriff! Ein Cheeseburger mit Pommes und einem Liter Bier für 50RMB!!! Lecker!

Bilder Peking Tag 1







Peking Tag 2

Aufstehen um 06.35h. Aus der Dusche kommt kein Wasser.

Ich geh zu den Mädels und frag ob ich duschen darf. Antwort: “Du hast ein Veilchen”. Ich darf trotzdem duschen. Ich guck danach in den Spiegel und sehe: Ich hab ein Veilchen. Keine Ahnung woher…

Frühstück war bei den 240RMB für die Mauertour dabei und hat die Dusche vergessen gemacht.

Unterwegs im Bus haben wir dann noch 2 Mädels aus Bayern kennengelernt und so gings mit 3 Nationalitäten(Georg war auch dabei) auf das größte Bauwerk der Welt.

Wir hatten strahlendes Wetter, die Luft war klirrend kalt und die Besuchermassen hielten sich in Grenzen. Man hatte wieder die Wahl zwischen Treppen und einer Seilbahn. Da wir 3 Stunden Zeit hatten, nahmen wir die Treppen und überholten ca. 100 Chinesen in 15 Minuten Aufstieg.

Auf der Mauer sprang uns dann erst mal ein Mongole in BruceLee Manier entgegen und machte freundlicherweise Fotos von uns.

Weniger freundlich gab er uns dann zu verstehen, dass wir Ihm Getränke abkaufen sollen, die er höchstpersönlich von seinem Dorf in der Mongolei zur Mauer hoch geschleppt hat.

Leider hatten wir Wasservorräte für ein ganzes Jahr dabei und der arme Mann ging leer aus.

Da ein Bild bekanntlich mehr als tausend Worte sagt, spar ich mir locker und lässig mal über 11.000 Worte und überlasse die Beschreibung der Mauerwanderung den Bildern im Eintrag unten.

Gleiches gilt für den Besuch des Olympiaparks.

Zu erwähnen ist noch, dass Skorpion wie knusprige Hähnchenhaut schmeckt und dass ich einen Festigkeitsnachweis an einer Glastüre unter Zuhilfenahme meines Kopfes durchgeführt hab.

Sowohl Kopf als auch Türe haben überlebt und über dem Veilchen prangte an diesem Abend auch noch eine Beule.

Dieser Tag in Peking gehört definitiv zu den 3 besten, die ich in China erleben durfte.

Da schien es angebracht, ihn bei 2 Biers und einem Burger ausklingen zu lassen.

Bilder Peking Tag 2











Peking Tag 3

Zum 3. Mal infolge ging es viel zu früh aus dem Bett. Diesmal funktionierte die Dusche. Dafür war es bitterkalt und die Sonne hatte Sontag also frei.
Auf dem Programm stand heute “Temple of Heaven” und Pekingente.
Der „Temple of Heaven“ ist eine riesige Parkanlage, die sehr an den Schwetzinger Schlossgarten erinnert. Hier hat sich Jung und Alt versammelt um zu tanzen, zu singen oder Sport zu betreiben.
Die Atmosphäre im gesamten Park war sehr entspannt.
Am härtesten chillten die Alten, die mit einem großen Pinsel und Wasser auf den Boden schrieben nur um zu warten, bis das Wasser verdunstet.
Dann schrieben sie etwas Neues hin.
Mittags gingen wir dann Pekingente essen.
Zum Nachtisch gab es für Georg und mich noch 2 dicke Käfer und wir verbrachten den Großteil des Mittags im Standbymodus an der Hostelbar bei Cappuccino und Eiskunstlauf im Fernsehen.
Nachmittags rafften wir uns dann auf um noch an einen See zu gehen, der komplett zugefroren war und auf dem die Chinesen eishockeyten, eisliefen und teilweise sogar eisfischten.
Todmüde genossen wir in letztes Mal die Annehmlichkeiten der Hostelbar und begaben uns auf den Weg zum Flughafen.
Um 1.47h morgens durfte ich dann feststellen, dass ich den Schlüssel wohl in Peking vergessen hatte.
Vorhersehend wie ich nun mal bin hatte ich den Ersatzschlüssel ca. 20cm von der Tür deponiert.
Allerdings auf der falschen Seite weshalb ich bei Lilly um Asyl bat und wie tot ins Bett fiel.
Der Wecker klingelte dann 5 Stunden später….

Bilder Peking Tag 3




Sonntag, 5. Februar 2012

Friseur auf chinesisch

Bushidos Bambi für gelungene Integration ist zurecht sehr umstritten.

Guckt man sich allerdings an, wie sehr wir Praktikanten, Studenten und Expats in China integriert sind, scheint er wieder einigermaßen gerechtfertigt.

Außer im Buero oder im Werk haben wir eigentlich nichts mit den normalen Chinesen zu tun.

Beim Obsthändler wird man mittlerweile erkannt und freudig begrüßt und mein Saftladen stellt die Uhr nach mir. Allerdings bin ich für die einfach ein Alien, der in ihr Land gekommen ist um ein wenig Geldquelle zu spielen.

Wenn man Mittagessen geht, dann sind immer die chinesischen Praktis dabei und wir gehen in einfache und sehr leckere Garküchen, in denen ich ohne Hilfe nicht mal bestellen könnte.

Nach der Arbeit sind wir Westler dann unter uns. Wenn wir irgendwas machen, dann sind wir immer in der Gruppe unterwegs und bleiben unter uns.

Wenn man in den „Club“ (früher „Disco“) geht trifft man zwar viele chinesinen, die sich blendend mit einem verstehen, bis sie dann merken, dass man kein Interesse daran hat mit Geld um sich zu werfen. Mitleid haben muss man mit den Damen allerdings nicht, sie finden in der Regel recht schnell einen Westler, der Ihren Bedürfnissen gerecht wird. Das Alter des Geldesels spielt dabei keine Rolle und es gehört dazu, dass ab einer bestimmten Uhrzeit im „Club“(früher „Disco“) auf den Sofas angetrunkene Chinesinnen unter alten Säcken begraben nach Luft ringen.

Neulich kamen wir aufs Thema Friseur und 2 Mitpraktikanten haben erzählt, dass sie in einem internationalen Haarstudio waren, wo man sich sogar die Nationalität des Schneidenden heraussuchen durfte. Der ganze Spaß hat dann über 250 RMB gekostet wobei das Ergebnis zweifelsfrei allen Zweifeln erhaben war.

Auf dem Heimweg vom Saftladen habe ich dann heute einen chinesischen Friseursalon entdeckt, der gut frequentiert war. Von Chinesen.

Ich sah endlich eine Möglichkeit einmal das zu machen, was normale Chinesen auch machen.

Außerdem saßen jede Menge hübscher Mädels in Stewardessenuniform herum und ich fasste mir ein Herz und ging, nachdem ich meine Freundin um Erlaubnis gefragt hatte, hinein.

Sofort waren 6 Chinesen bei mir, die es gar nicht glauben konnten und sicher dachten, ich hätte mich in der Tür geirrt. Als ich dann fragte, ob irgendjmd englisch sprechen würde war plitzlich großes durcheinander und der Manager wurde geholt. Er war wie die anderen im Salon zwischen 18 und 25 Jahre alt und konnte die Worte „Haircut“ und „Okay“ nach einigem Überlegen fast fehlerfrei aussprechen. Auf meine Geste wieviel es denn kosten würde, erntete ich zunächst Gelächter. Inzwischen waren sämtliche Bedienstete und Gäste damit beschäftigt mich zu beobachten und zu lachen. Unter ca. 20 wachsamen Augenpaaren schrieb der Besitzer zögerlich einen Preis auf und ich bestellte gleich noch eine Kopfmassage. Nachdem wieder Normalität eingekehrt war, nam mir eine der Stewardessen den Mantel und meinen Schal ab, während eine zweite mich zu einem Waschbecken führte, wo mir von einer dritten die Haare gewaschen wurden. Nach einer entspannenden Haarwäsche mit Massagecharakter(ohne Happy End!) wurde ich von der zweiten zum Stuhl geführt und ich fragte mich, welche der Damen mir denn die Haare schneiden würde.

Ganz einfach: KEINE.

Haare schneiden ist Männersache!

Der chinesische Giacomo persönlich ließ sich dazu herab mir die Haare zu schneiden.

Als er mich fragte, was ich den gerne hätte, zeigte ich ihm einfach ein Bild von mir und meiner Freundin(das ich selbstverständlich immer bei mir trage) auf dem ich eine passable Frisur habe.

Das erste was er machte war, das Bild im ganzen Salon rum zu zeigen und nachdem jeder es gesehen hatte gab er es mir zurück. Dabei murmelte er „Ich bin Giacomo und ich werde dir bestimmt nicht diese 0815 Frisur verpassen, die du da auf dem Foto hast. Ein Wunder, dass dieses hübsche Mädchen überhaupt in deine Nähe kommt bei deinem Haarschnitt.“

Ich verstand natürlich kein Wort und weil er dabei lächelte, machte ich entspannt die Augen zu und lies ihn walten.

Es war Alles in Allem etwas ruppiger und ca 30 min länger als in Deutschland.

Giacomo ist Perfektionist.

Ob es mir gefällt wurde ich nicht gefragt, er hat sich einfach bei mir bedankt und gefragt ob ich noch etwas Haargel will. Ich sah mich im Spiegel und wusste, dass es nur besser werden konnte.

Das liegt aber nicht an Giacomo sondern an mir, dasselbe denke ich in Deutschland nach dem Friseur auch. :D

Ich ließ Ihm freie Hand und er vollendete das Werk.

Man könnte es als dezenten Undercut bezeichnen.

Als er fertig war geleitete mich Nummer 2 zur Kasse, wo Nummer 4 mich freundlich anguckte, kassierte und zum Abschied etwas sagte, was alle im Salon ein letztes Mal dazu verleitete ungeniert loszulachen und mich dabei anzugucken. Als ich Giacomo 10 RMB Trinkgeld –immerhin ein Drittel des Gesamtpreises- geben wollte lehnte er ohne zu zögern ab.

Giacomo ist also doch noch kein richtiger Italiener.

Der Friseurbesuch war nicht wirklich notwendig gewesen, hat sich aber dennoch gelohnt und selbst wenn Giacomo und die Anderen mich jedes Mal ausgelacht haben werde ich sicherlich noch einmal hingehen. Wieder nicht aus Notwendigkeit sondern weil es mir gefallen hat und ich mindestens so zufrieden bin wie nach jedem Friseurbesuch in Deutschland auch.

Außerdem hab ich jetzt ne Porschefrisur ohne 3 Stunden offen gefahren zu sein.

;D

Friseur auf chinesich

Donnerstag, 2. Februar 2012

Meine Wohnung pt. 2

Dies ist der zweite Blog über meine Wohnung, die mittlerweile ein bisschen mein Zuhause geworden ist. Sehr pflegeleicht. Sie besteht aus einem großen Raum und einem Badezimmer. Das Badezimmer ist ausreichend dimensioniert und wird über 2 Lampen geheizt, die beim Duschen Terrariumfeeling aufkommen lassen. Im großen Raum verfließen Küche, Ess-, Schlaf- und Wohnzimmer miteinander. Der Boden ist im Küchenbereich gefliest. Der Rest ist laminiert. Ich habe 4 Stühle, einen Ess- und einen Schreibtisch sowie einen Kühlschrank und ein großes Bett. Schmuckstück ist der Fernseher mit eine Diagonalen von über einem Meter. In Kombination mit der DVD-Händlerin direkt um die Ecke ist der Fernseher wirklich ein Glücksgriff.

Wenn ich will kann ich sogar Musik damit hören. Einfach verrückt!

Mein einziges Fenster misst ca. 300cm auf 170cm. Es ist einfach verglast und liefert der Klimaanlage einen verbitterten Kampf um die Vorherrschaft als temperaturregulierendes Element. Unter der Woche liegt das Fenster klar vorne, am WE, wenn die Klima tagsüber durchläuft hat sie die Nase vorn.

Zur Verbesserung der Raumluft hab ich mir ca. 10ml Teebaumöl für knapp 20 Euro gekauft, dass ich hin und wieder mit Wasser vermischt durch einen Zerstäuber in den Luftzug der Klimaanlage einleite. Es funktioniert ganz gut.

Auch Wäschewaschen trägt positiv zum Raumklima bei. Da ich genau 7 Unterhosen dabei habe, ist immer Sonntags Waschtag und ich schlafe bei angenehm duftender Luft in die nächste Woche.

Das Fenster hat aber auch gute Seiten. So kam ich während CNY in den Genuss diverser Feuerwerke. Auch die Straße, welche direkt vor dem Haus verläuft hat echten Unterhaltungsfaktor, vor allem zur Rushhour. Die Geräuschkulisse ist trotz unzureichender Isolation etwa so wie in Möhringen, weshalb ich nicht mal Oropax brauche.

Das Beste an der Wohnung ist allerdings die Lage:

U-Bahnstation - 6min

Shoppingmall - 7min

Lebensmittelgschft. - 4min

Obsthändler - 3min

24/7 Alleshaber - 2min

Saftladen - 7min

Bank - 3min

People’s Square - 15min(per Bahn)

People’s Square - ca. 30min(zu Fuss)

TRUMPF - 15min

Bier - 2min

Hyatt on the Bund - 35min

Perrys - 15min(mit dem Taxi)

McDonalds - 8min

Auch die Taxifahrer wissen immer gleich wo sie hinmüssen, was in China durchaus nicht selbstverständlich ist, was ich schon oft genug bei anderen Zielen feststellen durfte.

Von den Nachbarn bekommt man eigentlich nichts mit. Begegnungen im Aufzug zufolge ist ca. jeder 5.-7. Bewohner nicht chinesisch.

Im Foyer gibt es uniformierte Wachmänner. Mittlerweile wird regelmäßig salutiert, wenn ich rausgehe oder heimkomme.

Auf dem einem Bild sieht man mein Zimmer, welches sich auf der rechten Seite im linken Block zur großen Straße hin befindet. Da jeder Leser dieses Blogs mindestens bis 20 zählen kann habe ich das Bild unbearbeitet gelassen und meine Wohnung nicht markiert.

19. Stock :D

Bilder von meiner Wohnung








Montag, 30. Januar 2012

Hochzeitsmarkt

Heute haben wirs ruhig angehen lassen, sind ein wenig durchs Künstlerviertel spaziert und haben danach noch den Hochzeitsmarkt gesucht um einigen Gerüchten auf den Grund zu gehen. Denen zufolge, soll es nämlich einen mehr oder weniger organisierten Handel mit Menschen geben, die im besten Hochzeitsalter oder etwas hinterher sind.
Die Gerüchte haben sich bestätigt.
Als Händler fungieren die Eltern und Großeltern. Als Ware gibt es wahlweise junge und weniger junge Männer und Frauen die –sehr zum Leidwesen der Familie- noch nicht liiert sind.
Da diese aber noch nicht genug Lebenserfahrung haben, dürfen sie selbst nicht dabei sein. Stattdessen haben die Eltern/Großeltern Steckbriefe dabei auf denen selten ein Bild, manchmal die Größe und immer die Nummer vermerkt ist.
Außerdem werden Vorteile besungen und fast jedes Mal ist das Gehalt sowie das erforderliche Mindestgehalt der/des künftigen Lieben.
Diese Steckbriefe kann man –selbstverständlich gegen ein Entgelt- aufhängen lassen.
Auf Basis dieser Briefe wird dann versucht einen passenden Lebenspartner für das Kind/Enkelchen zu finden. Im Normalfall sind die Briefe laminiert und im DIN A4 Format. Reiche leisten sich schonmal einen A3-Druck, weniger Privilegierte müssen ihr Glück etwas weiter Abseits mit handgeschriebenen Blättern versuchen.
Hat man nicht die Geduld sich jeden einzelnen Zettel durchzulesen, dann kann man einfach zu einem Vermittler gehen, der alle potentiellen Partner schön kompakt auf Karteikarten geordnet hat.
Ist die Auswahl getroffen, so tauscht man Bilder und lobt die Brut in höchsten Tönen. Alles weitere entscheidet sich dann.
Gegen 17.00h werden dann die Segel gestrichen um am folgenden Sonntag wieder mit vollem Elan in die wogende Flut des Hochzeitsmarktes einzustechen.

Ich trenne jetzt übrigens immer die Bilder und das Geschreibse, damit man alle Bilder in Hülle und Fülle angucken kann... Einfach draufdrücken und durchgucken :D

Sonntag, 29. Januar 2012

Fotos vom Hochzeitsmarkt







Hangzhou

Da während Chinese New Year in China absolut nichts los ist und keiner arbeitet konnten wir Praktikanten leider auch nicht zur Arbeit gehen und mussten stattdessen frei machen.

Wir haben die Zeit genutzt um gepflegt zu entspannen und am Mittwoch sind wir dann aufgebrochen um zunächst nach Hangzhou zu gehen. Das ist eine „kleine“ 6 Millionen Stadt in der Nähe von SH in der es einen See gibt und die sehr idyllisch gelegen ist- für chinesische Verhältnisse.

Wir sind also am Mittwoch morgen um 8.00h mit dem Zug losgefahren und nach einer sehr angenehmen Zugfahrt sind wir pünktlich um 9.30h in Hangzhou angekommen, haben uns ein Taxi geschnappt und sind erstmal ins Hostel um unsere Klamotten etc. abzulegen. Das Hostel gehörte der australischen Kette YHA an und ich fühlte mich gleich zuhause. Betten waren ordentlich, die Klimaanlage hat funktioniert und die Lage war zentral. Wir zogen also los und wanderten ersteinmal auf einen Berg, von dem man eine wunderbare Aussicht auf den See und die Stadt hatte. Dann sind wir an den See und wir haben uns gefühlt wie am schwäbischen Meer. in klein das ganze, aber trotzdem sehr entspannend. Abends gabs dann noch ne Licht-Wasser-Feuerwerks-Laser-Show und wir sind um punkt 22.00h total erschöpft von der frischen Luft, von der Bewegung und den Eindrücken ins Bett gefallen.

Guter Tag!

Am nexten Morgen gings dann mit dem Reisebus ins ca 300km entfernte HuangShan, wo die berühmten Gelben Berge sind, nach deren Vorbild auch die schwebenden Berge im Film Avatar gestaltet wurden.

Was wir dort erlebt haben ist nen eigenen Blogeintrag wert, deshalb gibts voerst mal nur die Bilder, bis ich den fertig geschrieben habe.

Bilder sind ja auch viel spannender als Text. wenn ihr draufklickt, dann werden sie übrigens GROß. ALLE!

HuangShan

Nachdem wir in Hangzhou pünktlich um 9.00h losgekommen waren, dauerte es bis 12.30h, bis der äußerst komfortable Reisebus in Huangshan ankam. Endlich waren wir im richtigen China und nicht mehr in Shanghai.
Das erste was wir dort mitbekamen, war, dass unser Hostel am anderen Ende der Berge war und beschlossen, dass wir einfach in irgendein Hotel gehen. Zufälligerweise, traffen wir eine Chinesin, die Englisch sprechen konnte und die zufälligerweise die Tochter des Busunternehmers war und die zufälligerweise ein Hotel wusste in dem wir übernachten konnten. Statt den offiziellen 608Y zahlten wir 300 direkt an die hilfsbereite Chinesin... Eine Win-Win-Stituation. Im Zimmert angekommen, bestellten wir gleich ein Zustellbett, das ca 5 min später bezogen im Zimmer stand. Leider war es nicht mehr als eine Holzplatte mit 3 Decken drauf. Wir packten alles aus den Rucksäcken, was uns nicht überlebensnotwendig schien und zogen gegen 15.00h los um wenigstens noch ein bisschen was von den Bergen zu sehen.
Wandern auf Chinesisch geht so:

Mit dem Bus hochfahren zur Seilbahnstation.
Mit der Seilbahn hochfahren zum Berg.
Auf den Treppen und gepflasterten Wegen auf dem Berg flanieren.
Mit der Seilbahn wieder runterfahren.
Mit dem Bus wieder runterfahren.

Insgesamt kostet der Spaß dann 19Y für den Bus, 130Y für die Seilbahn und 150Y Eintritt für den Berg.
Wir beschlossen die Wanderung auf den nächsten Tag zu verschieben und einfach die Straße, die wir mit dem Bus hinaufgefahren waren herunterzuwandern. Hört sich ziemlich arm an, war es aber nicht. Alle 20 Minuten fuhr ein Bus und ansonsten war einfach nur Ruhe. Ein sehr schönes und ungewohntes Gefühl, in China einmal Wasser plätschern zu hören und keine Menschen, Autos und Feuerwerk. Die Landschaft war atemberaubend. Anders als alles was ich davor gesehen habe. Und die Luft war total klar, wenn sie nicht gerade vom Diesel eines vorbeifahrenden Busses geschwängert war.
Nach 10km und 2,5h kamen wir wieder in unserem Örtchen an und holten uns InstantNudelsuppe und einen ausreichenden Vorrat an Schlaftrunk. Das Zustellbett benutzten wir als Ablage und ich durfte in Gräbele liegen. :D

Am nächsten Morgen ging es dann um 07.30h los und ab auf den Berg. Oben waren ca 100.000 Chinesen, die Alle unmöglich angezogen waren. Von himalayafesten Hochleistungswanderklamotten über Anzüge bis hin zu Schlafanzügen war Alles dabei, was ein gutes Kaufhaus im Sortiment hat. Das Schuhwerk reichte über Wanderstiefel bis hin zu Hausschuhen, sämtlich aufgerüstet mit Anschnallspikes, die es überall zu kaufen gab.
Statt Wanderpfaden gab es Treppen und befestigte Wege. Es lag eine dünne Schneeschicht und auf 10 Besucher kam ein Bediensteter, der ständig mit einem Reisigbesen versuchte, die Wege vom Schnee zu befreien. Trotzdem waren die Treppen verreist und ich verhalf einem Chinesen zu mindestens 30 weiteren Lebensjahren, indem ich ihn am Arm packte, als er auf einer Eisplatte auf den Stufen ausrutschte. Nach einer Stunde hatten wir genug von den Menschenmassen und davon, sich an besonders guten Aussichtspunkten anstellen zu müssen und wir entschieden uns zur Abfahrt. Die Seilbahn war übrigens von Doppelmayr. Die Aussicht von der Gondel aus war großartig, was die Chinesin die mit uns drin saß vor lauter Angst und Gekreische leider nicht mitbekam. Wir wanderten den gleichen Weg wie am Tag davor wieder zurück. Um 13.00h buchten wir dann den Bus von 15.30h auf 14.00h um. Natürlich hatte genau dieser Bus 1,5h Verspätung und pünktlich um 15.30h gings dann los gen Heimat. 6 Stunden Busfahrt mit lauter schmatzenden, schnarchenden und spuckenden Chinesen. War ganz okay, auch nicht anders als in Deutschland!
um 22.00h war ich dann unter der Dusche,
um 23.00h gingen wir ins Perrys,
um 02.00h(Samstag) gingen wir weiter in einen sog. "Club" (früher "Disco"), das Apartment,
um 04.00h gingen wir weiter in den nächsten sog. "Club", das Hollywood,
um 07.00h gings dann nach genau 24h wieder mal ins Bettchen.
um 12.30h aufstehen, Wäsche waschen, duschen und auf zur Massage...
Chinesische Massage mit ätherischen Ölen und ganz seriös ohne HappyEnd... Herrlich!!!

Mittlerweile habe ich mich eingelebt und an SH gewöhnt.